PLASTIZITÄT

Die Forschungsarbeit beschäftigte sich zwischen 2015 und 2022 mit Umnutzungsstrategien von Industriegebäuden angesichts drängender Fragen zur Nachhaltigkeit des Bauens. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem gestalterischen Umgang mit solchen Bauwerken, bei denen aufgrund ihrer Typologie, Form, stadträumlichen Lage oder Größe starke Veränderungen notwendig waren. Aus diesen scheinbar speziellen Fällen lässt sich ein allgemeines Verständnis über die Veränderbarkeit unserer gebauten Umwelt ableiten. Dabei können Verständnisse von Transformationsprozessen außerhalb der Architektur helfen, zum Beispiel der Begriff der 'Plastizität' in der Kunst, den Materialwissenschaften und den Neurowissenschaften. Was bedeutet also 'Verformbarkeit' in der Architektur? Wie lässt sich ein Konzept der 'Plastizität' auf die Architektur übertragen? Und welche Schlussfolgerungen für ein zukünftiges Denken und Entwerfen von Architektur können daraus gezogen werden? Die Arbeit entwirft hierzu anhand einer architekturhistorischen und -theoretischen Betrachtung der jüngeren Architekturgeschichte sowie einer transdisziplinären Analyse unterschiedlicher Konzepte von Plastizität ein methodisches Rahmenwerk für den Entwurfsprozess.

Thema: Plastizität. Konzeptionen post-industrieller Transformation
Doktorand: Dr. Steffen Bösenberg
Betreuung: Prof. Dr. Margitta Buchert (Leibniz Universität Hannover)
Zweitgutachten: Prof. Dr. Tom Avermaete (ETH Zürich)
Abschluss: 2022